Projekt "SIB:DE Forschung"
Alternative zum Lithium: Natrium-Ionen-Batterien im Fokus
Angesichts zunehmender Rohstoffknappheit, geopolitischer Unsicherheiten und steigender Energiekosten wird die Suche nach Alternativen zur Lithium-Ionen-Technologie immer drängender. Natrium-Ionen-Batterien (Sodium Ion Batteries, SIB) gelten als vielversprechende Speicherlösung, um Europas Bedarf an leistungsfähigen und ressourcenschonenden Energiespeichern langfristig zu decken.
Lithium-Ionen-Batterien gelten bislang als Schlüsseltechnologie für Elektromobilität und stationäre Speicherlösungen. Doch die Abhängigkeit von wenigen Förderländern, stark schwankende Rohstoffpreise und wachsende Produktionskosten gefährden die Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit dieser Technologie. Der europäische Batteriemarkt steht unter zunehmendem Druck.
Eine mögliche Antwort darauf bietet die Entwicklung von Natrium-Ionen-Batterien sein. Neben geopolitischen Vorteilen bringen sie auch ökologische Potenziale mit sich. Die verwendeten Rohstoffe sind häufig weniger umweltkritisch und besser verfügbar. Je nach Wahl der Kathodenmaterialien ermöglichen SIB die Nutzung in verschiedenen Anwendungen – von der mobilen bis zur stationären Energiespeicherung. Ihr Potenzial liegt zudem in der sogenannten Drop-in-Fähigkeit: Viele bestehende Prozesse und Infrastrukturen der Lithium-Ionen-Batteriezellproduktion können für die Herstellung von SIB genutzt werden. Das spart Zeit und Investitionskosten und beschleunigt die industrielle Umsetzung.
Ziele des Projekts
Ziel von "SIB:DE Forschung" ist es, die Eignung der Technologie für eine nachhaltige Energie- und Mobilitätswende zu prüfen und die industrielle Umsetzung vorzubereiten. Dafür bündeln Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft ihre Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Entwicklung geeigneter Aktivmaterialien über die Zellfertigung bis hin zur Skalierung großformatiger Batterien.
Ein besonderer Vorteil der im Projekt verfolgten Konzepte besteht darin, dass sie auf vorhandene Produktionsinfrastruktur aus der Lithium-Ionen-Technologie zurückgreifen können. Durch die enge Verzahnung von Forschung und Industrie wird ein schneller Technologietransfer ermöglicht – ein entscheidender Schritt, um Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die technologische Souveränität im Bereich der Energiespeicherung auszubauen.